Über die Gleichheit (I/III)
An der Losung „Liberté, Égalité, Fraternité“ kommt man in Frankreich bekanntlich nicht vorbei. So fest sie auch heute gesellschaftlich verankert ist, so schnell findet man auch heraus, dass unter den drei Begriffen nicht immer das gleiche verstanden wurde und noch immer nicht verstanden wird. In diesen Tagen wird in den Medien viel über die Égalité von Mann und Frau diskutiert. Manchmal wird auch so nebenbei noch der Begriff parité eingeschoben. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass in meinen Gesprächen mit der beiläufigen Bemerkung, dass es doch wunderbar sei, dass es zwischen Mann und Frau noch Unterschiede gebe, die Diskussion sehr schnell eine andere Wendung nimmt. Ich deute das als ein Zeichen dafür, dass es alles andere als klar ist, wie die Forderung nach Gleichheit umgesetzt werden soll.
Dabei wäre es doch eine einfache Geschichte, mehr Klarheit zu schaffen: 1. mit ein wenig mehr Differenzierung, 2. mit einer klaren Vorstellung von „gleich“ und 3. mit dem Verzicht auf Begriffsmanipulationen.
Es ist klar, dass eine kompromisslose Sprache im Kampf der „Ismen“ als ein Mittel der Rhetorik dienen kann. Wenn aber die Fähigkeit zur Differenzierung nach Titel und Slogan auch im Fliesstext fehlt, dann wird es mühsam. So ist die Gleichstellung von Mann und Frau eine wünschenswerte Forderung. Dann aber einer langen Auflistung aller Benachteiligungen der Frau in unserer Gesellschaft gleichzeitig eine wenn auch nur beiläufige Erwähnung der Privilegien der Frau anzufügen, wäre nicht nur billig, sondern würde auch der Sache der Gleichstellung dienen. Denn für die Gleichstellung der Geschlechter braucht es auch die Bereitschaft der Männer dazu. Ausser man fühlt sich im totalen Krieg. Der Feminismus steht hier auf dem Prüfstand.
Seit ich den billigen Bullerofen, den ich später im Atelier gebrauchen werde, durch einen 14-fach teureren Pertinger Kochherd ersetzt habe, ist mir aufgefallen, dass im Vollbrand viel weniger Rauch aus meinem Kamin entweicht. Die aufwändige Zu- und Abluftführung des Ofens vermindert nicht nur die Rauchentwicklung, sondern sorgt auch dafür, dass die ganze Herdoberfläche sich angenehm kühl anfühlt — ausser natürlich auf der Kochplatte.
Und schon dampft da die erste Suppe.
Heute habe ich nach neun Tagen Arbeit den Rohbau der Treppe abgeschlossen. Mit einem Materialaufwand von ungefähr €350 erhalte ich eine Treppe, die nicht nur Milimeter genau eingepasst ist, sondern sich im Material und in der Fertigungart optimal in das Interieur einpasst: rohe Oberflächen, die alle Bearbeitungsspuren und Unregelmässigkeiten des natürlichen massiven Holzes zeigen.
Die beiden Häuser haben den Anschluss an Wasser, Strom und Telefon erhalten und alle Dachentwässerungen sind vorbereitet…
… damit das Dachwasser dann hier in einer zwanzig Kubikmeter grossen Zisterne aus Beton aufgefangen und für die Bewässerung des Gartens verwendet werden kann. Zusätzlich verdunstet die Kläranlage in heissen Sommertagen ungefähr 200 Liter Wasser pro Tag. Dazu müsste ich mich um diese Abwassermenge zu erreichen im Tag zehn mal duschen und etwa hundert mal mit laufendem Wasserhahn die Zähne putzen. Also hoffe ich doch mal auf ein wenig Unterstützung.

Jetzt hat nach heftigen Gewittern mit Schneefall das erste Hochwasser weitere Opfer gefordert. Aber ein paar Eidgenossen halten sich tapfer und werden hoffentlich das erste Lebensjahr überstehen. Sie werden sich auch gegen andere Ausländer durchsetzen müssen…
